Da in der Smalltalk Runde im Moment etwas wenig los ist, möchte ich das leidige Thema Flüchtlinge einfach mal aufgreifen. Was haltet ihr davon? Habt ihr Sorgen um Deutschlands Zukunft oder findet ihr die Reaktion der Kanzlerin angemessen? Mich würde mal eure Meinung zum Flüchtlingsthema interessieren. Die Fronten gehen ja weit auseinander... die einen begrüßen die Flüchtlinge mit offenen Armen, andere stehen protestierend da und machen ihrem Unmut Luft. Was ist eure Einstellung zu dem Thema? Keine Angst, hier darf jeder seine ehrliche Meinung äußern, ohne in irgendeine Schublade (zumindest durch mich) gedrängt zu werden.
Ich persönlich sehe das Thema mit sehr gemischten Gefühlen. Ich finde es gut und auch wichtig Flüchtlingen zu helfen. Ich finde allerdings auch, dass dies eine gemeinsame Aufgabe sein sollte und nicht nur die von 1-2 Ländern. Es ist traurig, dass einige Länder die Aufnahme grundsätzlich ablehnen, oder diese Menschen kurz nach ihrer Ankunft direkt zur Weiterreise zwingen. Vor allem aber ist es für mich nicht nur Aufgabe der EU - es geht alle etwas an! Was ich ebenfalls schade finde ist die Angst und Intoleranz gegenüber den Flüchtlingen, die einige Deutsche sehr offenkundig vertreten. Bei den meisten Argumenten ihrerseits wird schnell deutlich, dass sie falsch informiert sind und sich somit auf falsche Tatsachen stützen. Diese Menschen driften immer weiter in Richtung rechts ab, was sie selbst aber natürlich nicht so sehen und sich stattdessen als besorgte Bürger betrachten. Diese Entwicklung sehe ich -als Ausländerin eines EU Staates- als sehr bedenklich. Trotz meines Verständnisses für die Situation der Flüchtlinge sehe ich aber auch, dass die Kapazitäten in Deutschland erschöpft sind. Ich finde man sollte nur dann alle mit offenen Armen begrüßen, wenn man wirklich Hilfe gewährleisten kann. Dass diese Menschen hier nun teilweise von einem temporären Lager ins andere transportiert werden, finde ich nicht hilfreich. Dass diese Menschen aufgrund der ankommenden Massen tagelang warten müssen sich hier zu registrieren und deswegen ohne Unterkunft gezwungen sind auf der Straße/im Park zu übernachten, finde ich menschenunwürdig. Das sind Missstände, die auch freiwillige Helfer, Nahrungs- und Sachspenden nicht kompensieren können. Diese Menschen brauchen vernünftige Unterkünfte.
Ich bin da voll und ganz bei dir, Neko. Es ist wichtig, beide Seiten vernünftig abzuwägen und sich nicht radikal auf eine Konterposition zu bringen - sei es diese vollkommen überzogene "Willkommenskultur", wo Leute klatschend und brüllend wie Idioten die Flüchtlinge empfangen (aber sich nicht die Frage nach Integration/Finanzierung/Demographischem und kulturellen Wandel in Deutschland machen), oder sei es diese traurigerweise totale Rechts-Positionierung. Wir dürfen uns nichts vormachen: Wie man uns oftmals die Flüchtlingsflut als großes Geschenk und ausschließlich vorteilhaft verkaufen will, ist schlichtweg gelogen. Es ist eine gigantische Aufgabe, diese vielen Menschen zu integrieren. Wir alle müssen da anpacken, damit meine ich nicht nur die Deutschen, sondern ganz Europa. Da hatte Sigmar Gabriel schon recht: Es kann nicht sein, dass dieses "Europa" nur funktioniert, solange es Deutschland mit undenklichen Zahlungen künstlich am Leben erhält. Jetzt, wo Tatkraft gezeigt werden muss, zeigt sich mal wieder, wie viele Länder wegsehen. Am Schlimmsten ist es, dass reiche Länder wie Saudi Arabien oder die USA, welche natürlich eine Mitschuld an der Bildung von Gruppen wie IS tragen, sich so schön raushalten. Immerhin denkt man zur Zeit über eine militärische Intervention zusammen mit Russland nach.. hoffen wir, dass etwas draus wird. Was die Flüchtlingsströme in Deutschland angeht, so finde ich, dass wir bereits sehr viel tun. ich denke auch nicht, dass wir, um weltweit als Gutmenschen dastehen zu müssen, plakativ und medienwirksam unser Wohlwollen ausdrücken müssen. Einige Facebook Like und dämliche "Refugees Welcome" Aufkleber auf Sporttrikots helfen nicht - sondern TATEN! Und die können wir nicht alleine stemmen, dafür braucht es die Hilfe ALLER Staaten in Europa. Wir haben heute auch in einer benachbarten Flüchtlingsunterkunft gespendet und mitgeholfen. Man kann soviel gutes tun... und das bringt mehr, als schwafeln und dümmlich auf Facebook hin- und her liken wie pubertäre Deppen. Leute, TUT was, es sind alles Menschen, die uns brauchen!!!
Ich bin mal gespannt wie es jetzt mit den ganzen Flüchtlingen weitergeht. Endlich haben die Politiker erkannt, dass wir auch trotz gutem Willen irgendwann an unseren Kapazitätsgrenzen kratzen.
Hallo zusammen, für mich persönlich steht fest, dass jedem der aus Angst um sein Leben als Flüchtling nach Deutschland kommt geholfen werden muss. Aber natürlich muss auch sichergestellt werden, dass unsere eigene Kultur dabei nicht vergessen wird. Menschen die Hilfe benötigen soll geholfen werden. Aber ich finde dass dies nicht die alleinige Aufgabe von Deutschland, sondern von allen EU- Ländern ist. So "langsam" kommen wir wirklich ans Ende unserer Kapazitäten....
Ich sehe das auch so wie @Blitz . Traurig zu lesen, dass bei den Anschlägen in Paris auch "Flüchtlinge" unter den Tätern gewesen sein sollen. Natürlich können die 99,9% der echten Flüchtlinge nicht damit verglichen werden, aber es macht zu Recht auch die Angst gross, durch diese Masseneinwanderung etliche schwarze Schafe mit nach Europa zu holen.
Ja, Mietze123 spricht es schon an. Ich mache mir auch so meine Gedanken darüber "wer so alles" unerkannt nach Deutschland einwandern kann. Klar, 99,9% der Flüchtling können nichts dafür und man muss jedem helfen, der wirklich in Not ist. Übrigens waren wir ja selber mal Flüchtlinge..
Auch ich sehe das alles mit gemischten Gefühlen. Ich sehe, das mancherorts die Stimmung kippt und ich kann die Bedenken ( so sie denn durchdacht und nicht schnöde nachgeplappert sind, gerade auf den sozialen Netzwerken ist ja oft der Teufel los ! ) nachvollziehen und ich glaube, das müssen wir ernst nehmen. Und wenn nicht für uns, denn mir geht es gut, muss ich ehrlich sagen, dann doch für unsere Kinder. Gerade nach den Anschlägen in Paris, nach den schrecklichen Ereignissen in den USA am gestrigen Tag ( ich bin noch nicht up-to-date, aber auch da scheint es ja zumindest die Tendenz Richtung Terror zu geben ) Wasser auf die Mühlen der Rechten. Selbstverständlich nehmen auch Terroristen die Flüchtlingsrouten, aber es gibt viele Wege. Es gibt viele Möglichkeiten. Ich und mein Umfeld sind absolut pro Asyl. Und ich für meine Person gehe auch soweit, das die viel-bemeckerten Wirtschaftsflüchtlinge für mich tatsächlich auch die sind, die wir neben Hilfesuchenden aus Krisengebieten wirklich willkommen heißen sollten, denn, so blöd es sich anhört : Sie kommen freiwillig und oft als hervorragend ausgebildete Menschen zu uns, nur ist es ob der Masse an Menschen im Moment natürlich ein Problem. Mein Mann ist aktiv in der Flüchtlingshilfe und mir stellen sich alle Haare, wenn ich höre, was abgeht. Diese ganze Organisation größtenteils ehrenamtlichen Kräften aufzubürden, das ist ein Alptraum. Und wo es noch kein Alptraum ist, wird es Einer werden, denn der Flüchtlingsstrom ebbt vielleicht etwas, wird aber nicht abreißen ( zumindest nicht in nächster Zeit ) Noch bevor wir das so empfunden haben, wussten höhere Stellen längst Bescheid, was da auf uns zu kommt. Und wenn mir jemand, wie letzte Woche geschehen, sagt :"Es ist zu viel in kurzer Zeit", dann kann ich mich nicht hinstellen, und sagen, es wäre nicht so. Das wäre wiederum ebenfalls ein Schlag ins Gesicht derer, die sich da sprichwörtlich den Arsch aufreißen. Mein Mann hat es miterlebt, das die Einrichtung eines "so schnell wie möglich benötigen" Zeltes erst einmal dran scheiterte, das ein Verantwortlicher sich erst einmal darüber echauffierte, das der Bodenbelag nicht auf den ersten Blick ein bestimmtes Prüfzeichen trug. Da kommen mitten in der Nacht Menschen an, die erlebt haben, was wir alle nicht erleben wollen und einer pupst sich aus wegen dem Bodenbelag. Dann stehen dann 10 Ehrenamtliche und dürfen erst mal keinen Handschlag mehr machen. Ja, das berühmte "Wir schaffen das" unserer Kanzlerin, das eigentlich doch mehr klingt nach einem "Ihr schafft das", wir können es tatsächlich schaffen. Wir haben die Kapazitäten, das Geld ( ja, ungleich verteilt ist es, und by the way könnten wir auch mal für unsere Alten- und Krankenpfleger auf die Straße gehen, für unsere Rentner, für unsere sozial Schwachen, für die Kranken..... ) Wir haben unglaublich viele wunderbare Menschen, die sich einsetzen. Aber das alles wird verheizt. In früheren Zeiten hätte man sich mit Mistgabeln bewaffnet ,wäre zum nächsten Herrenhaus marschiert und hätte eine feine Revolution angezettelt. Es MUSS sich etwas ändern, ich jedoch befürchte, das wir die Wurzel der Übels gar nicht so einfach heraus reißen können. Anders wählen, doch wen ? Die Situation ist ja JETZT da. Die Wahl-müdigkeit tut ihr Übriges ( Obwohl ich wirklich gespannt bin, ob sich das nun ändert ! ). Wem noch trauen, wer fährt den Karren nicht noch tiefer in den Dreck ( nicht ohne sich selbst die Taschen voll zu machen ) Die Rechten, sowas wollen wir nicht erleben. Selbst diejenigen, die sich Transparent-schwingend auf "Spaziergängen" fortbewegen, wollen das höchstwahrscheinlich nicht selbst erleben, ich glaube nicht, das wir uns wirklich vorstellen können, was es für unser Leben bedeuten würde, käme wieder eine rechte Partei an den längeren Hebel. Ich habe mich nie sehr für Politik interessiert, und ich denke, das geht Vielen so. Aber ich habe das Gefühl, es muss mich nun einfach interessieren. Tja, eigentlich könnte ich da stundenlang plabbern ( merkt man, gell , verzeiht mir ! ), und es würde einige Tassen Kaffee benötigen, aber die Frage ist : Wie lösen wir das ? Ich denke nach wie vor, unsere Menschlichkeit gebietet uns, zu helfen.
Wirklich echten Flüchtlingen muss geholfen werden ganz klar. Was aber eben Realität ist, dass mittlerweile Mengen an Menschen auf Wanderschaft sind, weil man ihnen erzählt, dass hier die goldenen Trauben an den Bäumen wachsen. Somit wird die Menge der Leute unüberschaubar und riesig ein schier unlösbares Problem.