Was meinen die Hersteller dazu? Es wurde nachgefragt-und Lidl, Netto und Edeka haben das Mindesthaltbarkeitsdatum bei Reinigungsmitteln folgendermaßen begründet: · Lidl versieht aus Qualitätsgründen seine Reinigungsmittel mit einem MHD · Edeka erklärt, dass MHD soll Transparenz für die Kunden schaffen, da mit dem Überschreiten des MHD die Wirkungsleistung bzw. das Produktversprechen gemindert sein könnte. · Netto sagt, dass sich Produkteigenschaften wie Geruch, Konsistenz oder Farbe ändern können. Außerdem kann die Reinigungswirkung nachlassen. Verbrauchern wird aber geraten, Haushaltsreiniger nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nach diesen Faktoren zu prüfen. In den meisten Fällen können sie die die Produkte dann problemlos weiterverwenden. Wie der Test aber genau ablaufen soll, lässt Netto offen. MHD auf Reinigungsmitteln also überflüssig? Soll das nun bedeuten, dass abgelaufene Putzmittel sofort weggeworfen werden müssen? Nein. Einen Test, der die Putzmittel auf Geruch, Farbe oder Konsistenz prüft ist schwierig durchzuführen. Daher wird ein echter Experte in Sachen Reinigungsmittel gefragt: Brauchen Putzmittel also wirklich ein MHD? Marcus Gast vom Umweltbundesamt erklärt: „Allzweckreiniger, Sanitärreiniger und andere Haushaltsreiniger sind konserviert-die Produkte sind auch geöffnet ausreichend lagerstabil, und demzufolge ist ein MHD dort nicht erforderlich. Die Produkte sind durchaus auch im geöffneten Zustand mehrere Jahre haltbar.“ Diese Aussage konnte in internen Versuchsreihen der Assindia Chemie bestätigt werden. So waren Produkte, die bei einem Kellerfund bis zu 10 Jahre geöffnet gelagert waren, nach wie vor einwandfrei.
